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Projektstart mit öffentlichem Symposium am 24. April 2015 |
STEP-TEXT: Zeitgenössischer Tanz und LiteraturDas Projekt Step-Text, das das Literarische Colloquium Berlin und das Zentrum für Bewegungsforschung (ZfB) der Freien Universität Berlin mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds gemeinsam ausrichten, ist eine Plattform für den Austausch von zeitgenössischen Autoren und Choreographen. Es ermöglicht Begegnungen zwischen Literatur und Tanz, im Vordergrund stehen Fragen zur literarischen Darstellbarkeit von Flüchtigkeit und Dynamik sowie die Auseinandersetzung mit den "Unbestimmtheiten" von Wörtern und Körpern. Im transdisziplinären Dialog wird das mögliche Miteinander von körperbasierten Arbeitsformen und Textproduktion in der zeitgenössischen Bühnenpraxis ausgelotet. Am 24. April 2015 findet im Rahmen des Projekts von 10–18 Uhr ein öffentliches Symposium mit Beiträgen von Gabriele Brandstetter (Leitung), Franz Anton Cramer, Alice Godfroy, Krassimira Kruschkova, Lucia Ruprecht, Katharina Teutsch und Christina Thurner im LCB statt. Am 18. und 19. Juli 2015 stellt ein Parcours in Haus und Garten des LCB dann die aus dem Projekt hervorgegangenen künstlerischen Arbeiten und Skizzen vor. Das abgeschlossene Projekt wird in der LCB-Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter dokumentiert. Als Künstler nehmen am Projekt die Autoren Martina Hefter, Monika Rinck, Silke Scheuermann, Händl Klaus und Thomas Meinecke sowie die Choreographen Deufert & Plischke, Philipp Enders, Philipp Gehmacher, Anne Juren und Jochen Roller teil. Das Symposium am 24. April 2015 – konzipiert von Gabriele Brandstetter – möchte einen inhaltlichen Aufriss des Themas geben, der nicht nur die historische Perspektive beleuchtet, sondern vor allem auch das Potential dieser interdisziplinären Begegnung für die Gegenwart analysiert und beschreibt. |
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Der Ablauf des Symposiums ist wie folgt geplant:
Im breiten Spektrum intermedialer Verflechtungen der unterschiedlichsten Kunstdisziplinen scheint es eine Leerstelle zu geben: Die Begegnung von Literatur und Tanz. Einer großen Tradition zum Trotz ist in jüngster Zeit in der Begegnung von Literatur und Tanz von sehr wenig Impulsen zu hören. Das Projekt Step-Text: Zeitgenössischer Tanz und Literatur im Dialog möchte eine Plattform herstellen für den Austausch von zeitgenössischen Autoren und Choreographen. In historischer Rückschau war bezüglich des Handlungsballetts das Verhältnis von Literatur und Tanz klar definiert, während sich die Impulse und direkten Kontakte zwischen Literaten und Tänzern zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf ein Maximum elaborierten und vervielfältigten. Wurden in der Postmoderne der 1960er und 1970er Jahre Tanz und Choreographie – im Alltagsgestus – selbst zu Medien minimalistischer Texturen, so griff etwa zeitgleich das deutsche Tanztheater narrative Strukturen als „kleine Geschichten“ auf - oft Fallgeschichten des bundesrepublikanischen Alltags. Die Wende zum 21. Jahrhundert thematisierte im Konzepttanz zwar die Differenz von Sprache und Körper, von storytelling und Geschichte, vermied aber die direkte oder zitierende Bezugnahme auf Literatur. Heute erscheint es produktiv, die historisch so fruchtbare Beziehung von Literaten und Choreographen einer intensiven Prüfung für die Gegenwart zu unterziehen. Wir erwarten Fragen zur literarischen Darstellbarkeit von Flüchtigkeit und Dynamik, zu Interferenzen, Ähnlichkeiten oder Unterschieden im Umgang mit Rhythmus, zu unterschiedlichen Zugangsweisen in der Auseinandersetzung mit den „Unbestimmtheiten“ der Wörter und der Körper u.v.m. Im transdisziplinären Dialog ausgelotet und vertieft werden sollen auch die Möglichkeiten derzeit erfolgversprechender künstlerischer Arbeitsweisen zwischen körperbasierten Arbeitsformen und Textproduktion in der zeitgenössischen Bühnenpraxis.
STEP-TEXT ist eine Zusammenarbeit den Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) und des
Zentrums für Bewegungsforschung (ZfB) der Freien Universität Berlin. |
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